Zweitägiger Winterschnittkurs beim OGV Bettringen

Die Entscheidung, den Winterschnittkurs dieses Jahr auf zwei Tage zu verteilen, war schnell gefallen. „Wenn wir Beeren und Obstbäume in einer einzigen Veranstaltung schneiden, kommt meist eines zu kurz“, argumentierte Suitbert Geiger bei der diesjährigen Jahresplanung, „und dann sind die Leute enttäuscht, weil wir nicht auf ihre Fragen eingegangen sind.“

So trafen sich Freitag nachmittags mehr als 20 Teilnehmer zum Beerenschnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins Bettringen bei Vorstand Suitbert Geiger. Der Garten bot reiches Anschauungsmaterial zum Schnitt von Stachel-, Johannis- und Brombeeren. Auch Jostabeeren und Kiwis waren vertreten und wurden besprochen. Fast zwei Stunden lang vermittelte Fachberater Franz-Josef Klement Wissenswertes zu Pflanzung, Schnitt und Pflege von Beerensträuchern und ging ausführlich auf die reichlich gestellten Fragen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein.

Gleich am Tag darauf stand der Schnitt von Apfelbaum-Hochstämmen und Spindelbäumen auf dem Programm. Über 20 Teilnehmer hatten sich auf der städtischen Wiese am Meisenweg in Oberbettringen eingefunden, auf der gut 30 Hochstammbäume stehen, die sich im Übergang zwischen Erziehungsphase und Ertragsstadium befinden. Zunächst zeigte Fachberater Franz-Josef Klement den Anwesenden, was beim Erziehungsschnitt zu beachten ist. „Wir steigen auf die Leiter und fangen mit der Mitte an. Dann kürzen Sie die drei Seitenäste so, dass sie im Winkel von 45 Grad darunter liegen“, wies er die Teilnehmer an. Zum Schluss müsse alles was darüber hinauswächst entfernt werden. Der Schnitt soll rationell und effektiv sein und dürfe, egal ob mit der Säge oder mit dem Hochentaster ausgeführt, maximal eine halbe Stunde pro Baum dauern. Die Schnittkursbesucher teilten sich in zwei Gruppen auf. Wer Lust hatte, stieg auf die Leiter steigen und konnte selbst mit Säge und Baumschere arbeiten. Klement und Geiger, die jeweils eine Gruppe anleiteten, gaben wertvolle Tipps, und die anderen Anwesenden unterstützten die auf der Leiter Stehenden.

Im Anschluss wurde der wenige Meter entfernt liegende Garten von Engelbert und Markus Abele aufgesucht, wo sich mehrere Reihen von Apfelspindelbäumen befinden. Klement zeigte dort die Unterschiede auf, die beim Schnitt von Spindelbäumen der Unterlagen M9 oder M26 beachtet werden müssen. Auch hier konnten die Teilnehmer ihr Wissen gleich am Baumbestand anwenden und selbst zu Säge und Baumschere greifen.

 

H. Ocker